Sieben mal sieben plus eins 8. November 2024

Pressebericht im Teckboten am 22.10.2024
Zum 50. Jubiläum der keb Kath. Erwachsenenbildung im Landkreis Esslingen mit Ausstellung Vortrag, Bildungsbuffet und Referenten-Speed-Dating

Vor 50 Jahren wurde die Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Esslingen (KEB) ge­gründet. Bereits im 19. Jahrhun­dert hatte. sich mit der „Kirchen­volksbewegung“ eine katholische Vereinskultur gebildet. Sie war als eine demokratische Ergänzung zu den kirchlichen Weiheämtern ge­dacht. In der Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils entstan­den ganz neue Berufsbilder wie däs einer Patoralreferentin. Als neuer Bildungsveranstalter ent­stand das Katholische Bildungs­werk. Hinzu kamen die neuen Lan­desweiterbildungsgesetze: Nun konnten sich die Volkshochschu­Jen und die kirchlichen Bildungs­werke mit Fördermitteln des Lan­des entwickeln.

Das aktuelle Angebot reicht von Kursen zum Aufmerksamkeitstrai­ning und spirituellen Kirchenfüh­rungen über das Thema „Kirche und Rechtspopulismus“ und die KESS-Erziehungskurse bis zur Selbstverteidigung für Frauen und Mädchen. Der KEB-Vereinsvorsit­zende Ulrich Schulz verwies beim Festakt auf die Veränderungen in Kirche und Gesellschaft in den vergangenen 50 Jahren. Dem habe das Programm Rechnung getra­gen: So wurde aus dem Ehesemi­nar im Gemeindehaus ein Tag für Paare aller Art, die an diesem Tag gemeinsam unterwegs sind.
„Was die Entwicklung auch der Zahl unserer Aktivitäten an­geht, brauchen wir uns nicht zu schämen“, fasste KEB-Geschäftsführer Emanuel Gebauer die Lage zusammen. Das Angebot für Kunst, Kultur und religiöse Bil­dung sei breit, die KEB sei viele erfolgreiche Kooperationen ein­gegangen. Wie stark das KEB-Pro­gramm von ehrenamtlich Enga­gierten in den Gemeinden lebt, be­tonte Johanna Gebrande, Leiterin der Katholischen Erwachsenenbil­dung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Dekanantsreferent Bern­hard Wuchenauer beschrieb die kirchliche Erwachsenenbildung als „kulturelle Diakonie“, was für den Dienst am Menschen stehe. Martin Hinderer, Vorsitzender des KEB Partners Evangelisches Bildungswerk, erklärte die Zahl 50 theologisch: Sieben mal sieben, also die Zahl der Vollkommenheit plus eins. Im 50. Jubeljahr sollten in biblischen Zeiten alle Schulden verfallen, Männer nicht mehr in den Krieg ziehen und Sklaven frei­gelassen werden. ,,Wäre das nicht was für uns?“, fragte Hinderer.
Doch was ist überhaupt Bil­dung? Der Theologe, Germanist und Philosoph Michael Krämer ging diese Frage in seinem Vortrag grundsätzlich an. Für ihn geht es um „die Entfaltung einer Persön­lichkeit mit aufrechtem Gang und freiem Entscheidungwissen“. Was die SO-jährige KEB-Geschichte an­geht, so Emanuel Gebauer, lasse sie sich nicht einfach auf einem Zeitstrahl präsentieren. Dazu hät­ten viel zu viele Leute an vielen Orten im Landkreis ihren Anteil beigetragen.


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